De Samichlaus het de Pfnüsel

De Samichlaus isch ganz verzwiiflet gsi. Er hät de Pfnüsel gha. Und nöd nur de Pfnüsel, sondern au no Fieber und en ganz en schlimme Hueschte. Das wär ja alles nöd so schlimm gsi, wänn grad Oschtere oder Pfingschte gsi wär. Aber es isch aafangs Dezember gsi und d‘Chlauseziit hät aagfange.

De Chlaus hetti eigentlich schüüli vil z’tue gha. Grittibänze bache, Gschänkli verpacke, sis goldige Buech nachefüehre, en Huufe verschideni Säck abfülle und s’Eseli für de Städtlibsuech vorbereite.

So aber hät de Chlaus gar nüt chöne mache. Er hät gschnudderet und ghueschtet und hät di ganz Ziit müesse nüüsse. Es isch em nüt anders übrig blibe, als de ganz Tag schlapp im Bett z’ligge. Sini Schmutzli händ zwar di wichtigschte Arbete chöne erledige, aber me hät halt eifach gmerkt, dass zwei Händ fähled. Usserdem isch de sächsti Dezember immer nöcher cho und me hät sich langsam müesse fröge, wie de Chlaus i sim Zuestand überhaupt hät welle go d‘Chind bsueche.

Am Abig vor em sächste Dezember hät de Chlaus sine Schmutzli grüeft. De Chlaus isch mit Zipfelchappe, Wulledecki und ere grosse rote Bettfläsche uf em Ofebänkli gsässe, sini drü Schmutzli händ am Tisch Platz gno.

De ältischt Schmutzli, de Rolf, hät de Chopf gschüttlet. «Mit dim Pfnüsel chasch du morn abig unmöglich is Städtli gah. Stecksch ja no alli aa. Ich glaub, mir müend das Jahr de Samichlaus uusfalle lah.» 

«Chunnt nöd in Frag!» hät de Samichlaus grüeft und grad müesse hueschte. «Ich gange au das Jahr zu de Chind, schliesslich planged sie doch immer schampar uf de Samichlaus.» 

De zweitältischt Schmutzli, de Ralf, hät en andere Vorschlag gha: «Villicht chönnted mir ja alli Säckli uf en Schlitte lade und eifach uf de Dorfplatz stelle. D’Chind chönd sich dänn sälber bediene und ihri Gschänkli abhole.»

Aber de Chlaus hät au da de Chopf gschüttlet. «Das isch unmöglich, schliesslich gahts nöd nume um d’Gschänkli, wänn de Samichlaus chunnt. Ich muess doch de Chind au us em goldige Buech verzelle und mit ihne schwätze.»

I de Stube isch es still worde, alli sind ganz niedergschlage gsii. Da isch plötzlich de Ruedi, de jüngscht Schmutzli ufgschtande und hät ganz verschmitzt gseit: «Ich glaub, ich weiss, was dich bis morn wieder gsund macht, Samichlaus.»

Und scho isch er i sis chliine Zimmer gange und me hät ihn irgend öppis under sim Bett nuusche ghört. En Augeblick spöter isch er wieder id Stube cho. Alli händ ihn ganz gspannt aglueget.

I sine Händ hät de Ruedi es grosses, farbigs Buech gha. «Lueg, Samichlaus, ich han di letschte Jahr alli Briefe, Gedichtli und Zeichnige gsammlet, wo dir d’Chind gschänkt händ. Es isch scho es rächt dicks Buech drus worde. Ich bin mir sicher, wänn du hüt vor em is Bett gah echli i dem Buech blättere tuesch und dich a all die schöne Bsüech bi de Familie zrugg erinnerisch, dänn wirsch du weidli wieder gsund.»

De Samichlaus hät s’Buech zu sich uf d’Chnüü gna und hät aagfange drinne schneugge. Da sind ganz en huufe schöni Erinnerige ufe cho.

Er isch a säbem Abig no lang uf em Ofebänkli gsässe und hät i däm Buech gläse. Und mit jedere Zeichnig, wo er aaglueget hät, mit jedem Briefli, wo er gläse hät, isch’s ihm chli besser gange. Irgendwänn isch er dänn iigschlafe und er hät vo all dene Familiebsüech träumt. 

Und tatsächlich, am nöchschte Morge isch de Samichlaus wieder purlimunter gsi. Als ob nüt gsi wär, isch er uufgstande und hät mit sine Schmutzli de Abig vorbereitet. 

Bim Iidunkle sind si dänn loszoge, zum i de Dörfer und Städtli alli Familie z’bsueche. De Chlaus isch gsund und buschper gsii. Die schöne Erinnerige und d’Vorfreud uf d’Familiebsüech händ em Chlaus sin Pfnüsel über Nacht eifach vergah lah.

Hinweis

Diese Geschichte wurde von der St. Niklausgesellschaft Dietikon bearbeitet. Wir passen unsere Chlaus-Geschichten jeweils für die jährliche Aktion an. Dabei gehen die Original-Rechte manchmal verloren.

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